Home
Thematik
Projekte
Presse+Impressum

Projekte

Der Arbeitskreis setzt sich dafür ein, erhaltenswerte Anlagen der ehem. Wetterau-Main-Tauber-Stellung unter einen gewissen Schutz zu stellen.

Trotz bundesweiter Entwicklungen in der Denkmalpflege auch Relikte aus abgeschlossenen Epochen des 20. Jahrhundert unter offiziellen (Boden-) Denkmalschutz zu stellen, sind die Überreste der ehem. Verteidigungsanlagen der Wetterau-Main-Tauber-Stellung größtenteils noch nicht denkmalrechtlich erfasst und somit nach wie vor von einer Beseitigung bedroht.

Vor diesem Hintergrund wurde seitens des Arbeitskreises ein Konzept zur langfristigen Sicherung wertvoller Bunkerbauwerke entwickelt. Unter Beachtung des gegebenen Zustandes der Anlage und damit auch des jeweiligen historisch-technischen Denkmalwertes berücksichtigt dieses Konzept im Wesentlichen Aspekte der Verkehrs- und Vandalismussicherheit, der Nutzung als Überwinterungs- oder Feuchtbiotop (z. B. Fledermausquartier) und - sofern sinnvoll anwendbar - für eine äußerlich originalgetreue, technische Instandsetzung anhand überlieferter Originalbauunterlagen. 

Unter gewissen Voraussetzungen lässt sich dieses Sicherungskonzept grundsätzlich auf verschiedenste Bauwerke bzw. Bauwerksruinen übertragen. Erfahrungsgemäß stößt die Verbindung der genannten Aspekte Sicherung, Naturschutz und Erhaltung von historischen Landschaftselementen auf eine gute Akzeptanz in der Bevölkerung. Dies auch vor dem Hintergrund, dass den Maßnahmen des Arbeitskreises generell keine unreflektierte museale Zuschaustellung oder Verherrlichung von Militärtechnik zugrunde liegt. Da die individuellen Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung von Bauwerken in der Regel mit eigenen Mitteln des Arbeitskreises oder von Sponsoren realisiert werden, fallen die Kosten im Vergleich zu Bauwerksabbruch, Entsorgung und Flächenrenaturierung neutral aus. 

In diesem Sinne betreut der Arbeitskreis seit mehreren Jahren mit Genehmigung der entsprechenden Gemeindeverwaltungen die Pflegschaften für zwei ehemalige Bunkeranlagen bei Elsenfeld und Klingenberg am Main. 

Der ehemalige Kampfbunker Nr. 301 bei Elsenfeld

Die Ruine des ehemaligen Maschinengewehr-Schartenstandes am heutigen Radweg durch das Elsavatal wurde bereits in den 1990er Jahren mithilfe des Forstamtes Kleinwallstadt provisorisch als Fledermausquartier hergerichtet. In den folgenden Jahren war die Anlage unbetreut und wurde leider immer wieder aufgebrochen und Ziel von Vandalismus.

Dieser Sachverhalt war Grundlage für die Motivation mit einem erarbeiteten Konzept zur künftigen Nutzung des Objektes mit den zuständigen Behörden Kontakt aufzunehmen. Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Elsenfeld, des Landkreises Miltenberg sowie der bayerischen Staatsforsten hat der Arbeitskreis 2009 die Pflegschaft für die Anlage übernommen und konnte die praktischen Arbeiten im Jahr 2011 abschließen.

Seitdem bildet die ehem. Bunkeranlage nicht nur einen wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Amphibien und Säugetiere, sondern ebenso ein technisches Landschaftsdenkmal für die Geschichte des Untermains. Im Jahr 2011 wurde das Projekt mit der Plakette „Fledermäuse willkommen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Objekt können Sie der Infotafel entnehmen. Download

Die Anlage ist im Inneren zerstört, völlig leer und dauerhaft verschlossen. Bei den dargestellten Einbauteilen handelt es sich um einfache Nachbildungen!

Die folgenden Aufnahmen vermitteln anschaulich einen Eindruck des Objektes vor und nach den Instandsetzungsmaßnahmen. 

       

Ansicht der Schartenseite mit der ehemals zu Tarnungszwecken angelegten Bruchsteinmauer

        

 Gesamtansicht der Zugangsseite mit rekonstruierten Bruchsteinmauern und Anerdung

       

Detailansicht  des überdeckten Zugangshofes im Zustand 2008 und im rekonstruierten Zustand mit modernem Gittertor

            

Neben Originalbauunterlagen dienten auch Grabungsbefunde als Grundlage für Rekonstruktionen: bei der Freilegung des Zugangshofes konnten in 0,50 - 1,00 m Tiefe Treppen und Fundamente der ursprünglichen Bruchsteinstützmauern freigelegt werden

 

Top

info.wmts@t-online.de